Naturschutz in Zeithain, denn Artenvielfalt ist Lebensqualität!
Im Dienste des sächsichen Naturschutzes leistet die Arbeitsgemeinschaft Militärhistorik Zeithain e.V. seit vielen Jahren ihren selbstlosen Beitrag.
Ziel der Initiativen ist der Erhalt einzigartiger Laichhabitate für auf der Roten Liste geführte Spezies.
Deren seltene Vorkommen gilt es in Mitteleuropa zu bewahren.
Anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass der langfristige Erhalt dieser Habitate ausschließlich durch die Imitation des früheren militärischen Fahrbetriebes zu realisieren ist.
Speziell die Relikte einstiger Kettenmarschwege des Warschauer Paktes gilt es zu erhalten. Diese besitzen 25 Jahre nach Abzug der GSSD (Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) heute die Erscheinungsform einer Folge temporärer Kleingewässer - den naturnahen Tümpelketten mit optimaler Sonneneinstrahlung.
Am Beispiel der bedrohten Kreuz- (lat: Bufo calamita) und Wechselkröte (lat: Bufo viridis) werden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Zeithain, Relikte ehemaliger militärischer Kettenmarschwege auf diese Weise erhalten. Auch die vom Aussterben bedrohten Urkrebsarten (lat: Branchipus schaefferi bzw. Triops cancriformis) finden in den feucht-warmen Senken bzw. Kleingewässern wieder ihre einzigartigen Lebensräume.
Mit großem ehrenamtlichen Engagement kümmern sich unsere Vereinsmitglieder mithilfe ihrer stählernen Militäroldtimer um die regelmäßige Pflege und Befahrung dieser Routen.
Dabei werden mittels schwerer Stahlkettentechnik, die Laichgewässer der Kreuz- und Wechselkröte in den Wintermonaten von störendem Bewuchs freigestellt (sog: Entkrautung) und gleichzeitig die wasserstauenden Schichten verdichtet.
Somit bilden diese Trassen Jahr für Jahr im Zeitraum von April bis September das Laich- und Rückzugsgebiet der nordsächsichen Kreuzkrötenpopulation.
Aufgrund der geografischen Lage der Zeithainer Niederterasse (Truppenübungsplatz) in der Regenschattenregion des Colm Höhenzuges bei Oschatz sowie der geothermischen Speicherfähigkeit der Kiesflöze, können einmalige Habitate für bedrohte Lurche, Kröten und wirbellose Urkrebse bewahrt werden.
Finden Sie hier einige Impressionen unseres Naturschutzprojektes.